Alfa-Wahnsinn_1000x90

grau
BuiltWithNOF

img074_800Der GTV6 3.0 wurde 1983 entwickelt um Rennen zu gewinnen bzw. den einzigen wirklich ernsthaften Konkurrenten in der Südafrikanischen Tourenwagenmeisterschaft den BMW 535i zu schlagen. Um in dieser Tourenwagenmeisterschaft mitfahren zu dürfen, musste er quasi als "Limited Edition" des GTV6 2.5 in einer Auflage von mindestens 200 Exemplaren für die Strasse gebaut werden. Der BMW 535i war in der Saison 1982 mit 3453 ccm, also einem Liter mehr Hubraum, 42 kw mehr Leistung trotz seines Mehrgewichts von 260 kg dem GTV6 2.5 überlegen. So baute man in Zusammenarbeit von Alfa Romeo Südafrika und Autodelta bzw. Alfa Romeo Arese einen 3.0 Liter Motor für den GTV.

Gleich im ersten Renneinsatz des GTV6 3.0 beim 2-Stunden-Rennen von Kyalami 1983 gewann man überlegen. Als man den 3.0 Liter im GTV in Südafrika 1982 plante, war witzigerweise in Italien in Arese bereits eine 3,0 Literversion des 2,5 Liters entwickelt. Diese war jedoch wegen der Luxussteuern in Italien nicht in Produktion gegangen. So hatte man das Grunddesign des Motors bereits von Italien. Das Verhältniss Bohrung x Hub war gegenüber dem 2,5 Liter von 88,0 x 68,3 mm auf 93 x 72 mm beim 3,0 vergrössert vergrössert worden. Alfa Romeo Südafrika liess bei Autodelta die Zylinderköpfe, Kurbelwelle, Kolben und Muffen entwickeln. Natürlich hatte der Motor auch grössere Ventile, ebenfalls in Italien entwickelt. Alles andere wurde in Südafrika gemacht; die Kombination Motorblock mit den neuen Autodelta-Teilen und natürlich die Abstimmung des Motors. Man wollte keine spitze Leistungscharakteristik mit dem Maximum an Leistung sondern ein hohes Drehmoment für eine aggressive Beschleunigung aus Kurven.

Grosse Dell`Orto Vergaser wurden installiert. Aus dem 2,5 Liter Einspritzer wurde ein 3,0 Liter Vergaser, dies für Renn- und Tuningzwecke. Die Vergaser waren aus der Limousine Alfa 6, natürlich abgeändert für die grösseren Ventile. Auch wurde ein vergrösserter Luftansaugtrakt montiert, der allein etwa 6 kw brachte.

Technische Daten

6-Zylinder-V-Motor, Hubraum 2935 ccm, Bohrung x Hub: 93 x 72 mm, Verdichtung 9,00:1, 6 Dell`Orto Vergaser, Leistung 174 PS bei 5800 U/min, Maximales Drehmoment 222 Nm bei 4300 U/min. Leergewicht 1138 kg.

Fahrleistungen (CAR Südafrika April 1984):

Beschleunigung 0 - 60 mph: 7,6s

Höchstgeschwindigkeit: 225,2 km/h

1 Kilometer stehender Start: 29,3s

Der eigentliche Vorteil des 3.0 war nicht die Mehrleistung oder das geringfügig erhöhte maximale Drehmoment, sondern die Kraftentfaltung des Motors bereits bei tiefen Drehzahlen. Der Drehzahlbegrenzer war nun bei 7000 U/min (Drehzahlmesser, in Wirklichkeit 6666 U/min). In dieser Drehzahl erreichte der GTV 3.0 seine Höchstgeschwindigkeit von 225,2 km/h; er war somit das zu dieser Zeit schnellste Serienfahrzeug, dass in Südafrika zu erwerben war. Im Testbericht von CAR 1984 wurde sowohl das Superhandling,die Perfomance sowie die noch bessere Elastizität gegenüber dem 2.5 gelobt. Eine noch bessere Beschleunigung verhinderte anscheinend die "gewöhnungsbedürftige Kupplung" sowie das Durchdrehen der Räder. Das Auspuffgeräusch wurde im Testbericht mit Leopardengebrüll verglichen. Die Bremsen mit einem Durchmesser von 270 mm hinterliessen einen hervorragenden Eindruck und wurden nach der zehnten Bremsung aus 100 Km/h noch besser. Bleibt anzumerken, dass in Südafrika sowohl beim GTV6 2.5 wie auch 3.0 der Drehzahlmesser immer noch wie beim Vorgängermodell Alfetta GT allein direkt vor dem Fahrer waren, die restlich Instrumente getrennt in der Mitte. Man wusste halt in Südafrika auch 1983 noch, was wirklich wesentlich war.

img071_800 img073_800
img074_801