Alfa-Wahnsinn_1000x90

grau
BuiltWithNOF

Geschichte

Das Stammwerk von Alfa entstand 1906, als der französische Autopionier Alexandre Darracq ein Automobil-Werk im Bezirk Portello von Mailand gründete. Seine Lizenzprodukte, die er anfangs herstellte, bewährten sich jedoch nicht und so übernahmen 1909/10 Geschäftsleute aus der Lombardei die Aktienmehrheit an seinem Werk und änderten am 24. Juni 1910 den Fportello1irmennamen in Società Anonima Lombarda Fabbrica Automobili, kurz A.L.F.A, was wörtlich übersetzt „Aktiengesellschaft Lombardische Automobilfabrik“ heißt. Dieses Ereignis gilt heute als der offizielle Gründungszeitpunkt. Chefkonstrukteur wurde Giuseppe Merosi, der mit dem HP 24 den ersten Alfa schuf und damit den Grundstein zum Erfolg der Marke legte. Ab 1913 wurde die Lage in Europa finsterer, die Autoproduktion wich der Rüstungsproduktion. 1915 verkaufte Darracq seine übriggebliebenen Aktien. Die Banca Italiana di Sconto erlangte die Aktienmehrheit der mit Liquiditätsproblemen kämpfenden Firma und beschloss am 21. September 1915 einen Kapitalschnitt um 95%. Am 2. Dezember 1915 übernahm die Rüstungsgesellschaft Accomandita Ing. Nicola Romeo & Co unter Leitung des aus Neapel stammenden Ingenieurs Nicola Romeo die Führung des Betriebs. Daher stammt der zweite Teil des Markennamens Alfa Romeo.

Durch die Rüstungsproduktion war die Firma unter dem Dach der Nicola Romeo & Co erheblich gewachsen. Weitere Geschäftsfelder wie Bau von Lokomotiven, Baumaschinen, Kompressoren, Traktoren, Schiffs- und Flugzeugtriebwerken sowie Flugzeugen zählten zu dieser Firmengruppe. Ab 1919 wurden im Werk Portello dann wieder noble zivile Fahrzeuge produziert. 1923 trat 8c2900Vittorio Jano die Nachfolge von Merosi als Chefkonstrukteur an. Er entwickelte moderne leistungsstarke Motoren und legte die Grundlagen für die folgenden Modelle mit ausgeprägt sportlichen Eigenschaften. Langsam zeigten sich für Alfa Romeo Erfolge im Rennsport (Weltmeister 1925).Die finanziellen Grundlagen blieben jedoch unsicher, so dass Banken mehr und mehr die Anteile übernahmen und Nicola Romeo ab 1925 langsam in den Hintergrund drängten. Der Börsenkrach 1929, der auch die Eigentümerbanken hart traf, schien das Ende für Alfa Romeo zu bedeuten. Unter Benito Mussolini sprang der Staat ein und 1933 wurde die Firma unter dem Namen S.A. Alfa Romeo in die staatliche IRI-Gruppe eingegliedert. Der technische Erfolg blieb in dieser Zeit ungefährdet, so baute Alfa Romeo in den 1930er Jahren mit einer Version des 8C 2900 das schnellste Serienauto der Welt (205 km/h).

Nachkriegszeit

In den 1950er Jahren erstarkte Alfa durch serienproduzierte Wagen für den kleinen Mann, etwa der Giulietta (1954) und der im neuen Werk in Arese produzierten Giulia (1962). Zahlreiche Rennerfolge und sportliche Limousinen wie die Giulia prägten in den 1960er und 1970er Jahren den Ruf Alfa Romeos als Hersteller von hochwertigen Sportfahrzeugen für jedermann. Die Serienausstattung mit Rundum-Scheibenbremsen, Fünfgang-Getriebe und vor allem der Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen und der Mehrfach-Vergaseranlagegiulia setzten Maßstäbe, die von anderen Herstellern dieser Klasse (wie BMW) erst Jahre später übernommen wurden. Allerdings lag der Preis einer Giulia 1600 z.B. 1972 auch über dem eines vergleichbaren BMW 2002, und so blieb das Fahrzeug außerhalb Italiens einer überschaubaren Fangemeinde vorbehalten. In den 1980ern litt der Ruf der Marke, vor allem durch die preiswerten, nicht in Mailand (Nord-Modelle) sondern in Süditalien produzierten Alfasud. Diese hatten erstmals Vorderradantrieb sowie einen Boxermotor, galten als sportlich – aber auch besonders rostanfällig. Weiterhin gab es Probleme mit der Verarbeitung. Trotzdem wurden im Segment der preiswerten Sportwagen neue Kunden gewonnen und viele Freunde blieben der Marke auch in dieser Zeit treu. Motoren und Fahrspaß überzeugten und Qualitätsprobleme trafen generell in dieser Zeit viele Hersteller. Allerdings verlor Alfa in der Oberklasse und der oberen Mittelklasse den Anschluss an den bayerischen Konkurrenten und konnte auch auf dem US-Markt keine Präsenz erreichen.

Ära FIAT

Aufgrund dieser Entwicklungen war in den 1980er Jahren die wirtschaftliche Existenz zunehmend gefährdet. Alfa Romeo wurde schließlich 1986 von dem Staatsunternehmen an den privaten FIAT-Konzern veräußert, der Alfa Romeo zunächst gemeinsam mit Lancia in der Gesellschaft Alfa-Lancia Industriale S.p.A. führte. Diese wurde schließlich auf die FIAT Auto S.p.A. überführt. Alfa Romeo wird seitdem als unselbstständige „Business Unit“ geführt.

Nach der Übernahme durch Fiat im Jahre 1986 wurden die Qualitätsprobleme angegangen und behoben, jedoch in Verbindung mit vielen Fiat-Teilen in den nachfolgenden Modellen. Daher sprechen viele Alfisti vom 75 (ab 1985 zum 75-jährigen Firmenjubiläum) als letztem echten Alfa Romeo, obwohl auch der 164 (welcher 1987 auf den Markt kam) schon fertig geplant war, bevor Fiat Alfa aufkaufte. Der 164 war jedoch der erste große Alfa (aus der Produktion „Nord“) mit Vorderradantrieb, und seine Plattform wurde gemeinsam mit Fiat (Croma), Lancia (Thema) und Saab (9000) entwickelt. Am Beispiel des 155 kann man die sehr enge Verwandtschaft zu Fiat entdecken, ist der 155 doch beinahe baugleich mit dem Fiat Tempra, obwohl die klassischen Vierzylinder-Alfa-Motoren mit zwei obenliegenden Nockenwellen und jetzt mit TwinSpark weiter verwendet wurden. Aus den Alfa-33-Nachfolgern 145 und 146 verschwanden 1997 die seit dem Alfasud 1972 bekannten Alfa-Boxermotoren und man setzte bei diesen Modellen lieber auf die Reihen-Vierzylinder sowie für die 2.0l-16V-Modelle auf Fiat-Motoren. Die seit dem Alfa 6 (1979) in verschiedenen Hubraumversionen (2.5l, 3.0l und 3.2l) gebauten V6-Motoren wurden im April 2005 weitgehend durch neue, zusammen mit GM entwickelte V6-Direkteinspritzer ersetzt.

Bestärkt durch neue finanzielle und technische Freiräume entstanden eine Reihe neuer, ansprechender und erfolgreicher Fahrzeuge, etwa der Alfa 156 (Auto des Jahres 1998) und der Alfa 147 (Auto des Jahres 2001). Den 147 und 156 gab es bis 2005 als GTA-Version, die sich durch besondere Sportlichkeit (6 Zylinder, 250 PS) und entsprechendes „aggressives“ Aussehen auszeichnen. Der 156 hatte zuletzt im Frühjahr 2003 ein Facelift erhalten, im Sommer 2003 ebenso die inzwischen nicht mehr gebauten Modelle GTV und Spider sowie im Herbst 2003 der 166.

Heutige Modellpalette

Aktuell umfasst die Modellpalette den Alfa 147 („Kompaktklasse“), den 159 (Mittelklasse), der den 156 alfa159abgelöst hat sowie den 159 Sportwagon (Kombi-Version). Ferner den Crosswagon Q4 als Geländekombi, den 166 (obere Mittelklasse), den GT (Coupé auf der Basis des 147), den Brera (Coupé auf der Basis des 159) sowie dessen offene Version, der traditionsgemäß wiederum den Namen Spider erhielt und noch 2006 als Cabriolet des Jahres ausgezeichnet wurde. Das 2005 durch den 159 eingeführte neue Gesicht mit 2x3 kleinen Scheinwerfern und großem Scudetto (ital. für Schildchen/Schildlein) soll als neues Markendesign ebenfalls in den kommenden Modellen zum Einsatz kommen.

Quelle: Wikipedia und Alfa Romeo

.