Alfa-Wahnsinn_1000x90

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Der Alfa Romeo Spider ist ein Modell des italienischen Herstellers Alfa Romeo. Der Alfa Romeo Spider der Baureihe 105 bzw. 115 wurde von 1966 bis 1993 hergestellt. Damit ist er eines der am längsten weitgehend unverändert gebauten Cabrios. Die fünfte (1994-2005) wie die sechste Generation (seit 2006) kamen jedoch als völlig neue und eigenständige Entwicklung in die Verkaufsräume.

1. Generation (Duetto)

Produktionszeitraum: 1966–1969

Motoren: Ottomotoren:

1,6 l R4 (80 kW)

R4 (96 kW)

Länge: 4.250 mm

Breite: 1.630 mm

Höhe: 1.290 mm

Leergewicht: 990 kg

Als der Spider im Jahre 1966 vorgestellt wurde, war die Meinung der Öffentlichkeit gespalten. Die meisten Alfisti hätten sich einen anderen Nachfolger für den ein wenig barock wirkenden Giulia Spider gewünscht. Die Arbeiter am Band gaben ihm den wenig schmeichelhaft gemeinten Spitznamen 'Osso di Seppia' (Rücken180px-Rundheck_1750schale des Tintenfischs), anspielend auf die Form des Hecks. Verständlicherweise wollte das Alfa-Management seinen neuen Sportwagen nicht unter diesem Namen vermarkten und griff zu ungewöhnlichen Methoden. Im Rahmen eines Preisausschreibens sollte die Bezeichnung des Wagens ermittelt werden. Hauptpreis: eben ein neuer Spider. Letztlich gingen über 120.000 Vorschläge in Arese ein; die Bandbreite reichte vom alfatypischen Giuliana über Pizza und Sputnik bis hin zu Lollobrigida. Letzten Endes setze sich Duetto durch, was zwar wenig originell war – so gab es beispielsweise bereits einen Volvo-Kombi, der Duett hieß – aber seinen Zweck erfüllte. Allerdings nicht für lange Zeit und nicht überall. Bereits 1967 mit dem Erscheinen des 1750 Veloce verschwand der Name wieder, wohingegen in Deutschland das Auto stets als Alfa Romeo 1600 Spider vermarktet wurde, nie als Duetto. Im gleichen Jahr erscheint als Abrundung der Modellreihe nach unten der Spider 1300 Junior. Insofern ist die heutige Verwendung des Begriffes Duetto für alle Rundheck-Modelle strenggenommen nicht korrekt, aber nichtsdestoweniger populär.

 

2. Generation (coda tronca)

Produktionszeitraum: 1970–1983

Motoren: Ottomotoren:

1,3 l R4 (64 kW)

1,6 l R4 (76/78 kW)

1,7 l R4 (83 kW)

2,0 l (96 kW)

R4 (88 kW)

2,0 l R4 (93 kW)

Die zweite Serie ab 1969/1970 heißt coda tronca und ist unter der Bezeichnung Fastback bekannt. Hier wurde im Vergleich zum Rundheck das Heck völlig neu gestaltet (um ca. 10 Zentimeter verkürzt und gerade "abgeschnitten"). Die Windschutzscheibe stand nun flacher, und die Stoßstangen waren robuster ausgeführt. Ab 1971 gab es dann den Spider 2000 250px-Spider_fastback_1981Veloce, der mit seinen 132 PS und knapp 200 km/h Spitze seine Hubraumklasse anführte. Nach dem Aus des 1750 Veloce 1972 umfasste das Programm bis 1977 die Modelle Spider 1300 Junior, Spider 1600 Junior und Spider 2000 Veloce. Ein entscheidendes Jahr war 1976: Durch neue Abgasbestimmungen leistete der 1600er jetzt nur noch 102 PS, der 2000er deren 126. Der 1300er blieb davon unberücksichtigt, weil diese Version im Jahre 1977 eingestellt wurde. Die für den amerikanischen Markt gebaute Version mit kleinen Extras, unter anderem mit elektrisch verstellbaren Kunststoffaußenspiegeln, elektrischen Fensterhebern und Meilen-Tachometer, unterschied sich äußerlich von den europäischen Modellen vor allem wegen der Seitenmarkierungsleuchten in den Kotflügeln und der federgelagerten Kunststoffstoßstangen. Der typisch dreieckförmige Alfa-Romeo-Kühlergrill, das sogenannte "Alfa-Herz", musste wegen der über die ganze Fahrzeugbreite reichenden Stoßstangen, in die auch andere Blinker integriert waren, zweiteilig ober- und unterhalb der Stoßstange angebracht werden. Der für bleifreien Kraftstoff geeignete Einspritz-Motor verfügte zudem über ein Abgasrückführsystem.

3. Generation (Aerodinamica)

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1983–1989

Motoren: Ottomotoren:

R4 (70 kW)

1,6 l R4 (76 kW)

1,6 l R4 (85 kW)

2,0 l R4 (93 kW)

2,0 l R4 (97 kW)

Im Jahre 1983 wurde der Spider Aerodinamica vorgestellt, der - ganz im Stil der 80er Jahre - einen üppigen Front- und Heckspoiler bekam. Diese Version war zwar schon in den 70er Jahren als Prototyp gezeigt worden, allerdings mit Pininfarinas Zusicherung, das Konzeptfahzeug so niemals zu bauen. Auch diesmal fand die Öffentlichkeit wieder einen Kosenamen für das Modell: Gummilippe. Es hält sich seitdem hartnäckig das Gerücht, ein verzweifelter Alfista habe noch bei der Präsentation auf den unsäglichen Heckspoiler gepinkelt. Dennoch entwickelte sich diese Generation zur erfolgreichsten der ganzen Spider-Historie, was allerdings weniger etwas über das Auto, als vielmehr über die Zeit, in der es gebaut wurde, aussagt. Die meisten Hersteller hatten offene Autos aus dem Programm genommen, und so kauften Cabrio-Fans halt das, was der Markt noch hergab. Analog zum Plastikstil der Zeit wurde auch der Innenraum modifiziert; das klassische "Eistütendesign" blieb allerdings noch bis 1986 erhalten. Danach kam jener halbkreisförmige Kunststoffträger zum Einsatz, der auch dem Nachfolgemodell erhalten blieb. Ungefähr zeitgleich war der 2000er auch mit Katalysator erhältlich, der dem Auto nicht nur 11 PS Leistung nahm, sondern vor allem den typischen Alfa-Sound eindämmte.

4. Generation

Produktionszeitraum: 1989–1993

Motoren: Ottomotoren:

1,6 l R4 (79 kW)

2,0 l R4 (88/93 kW)

2.0 l R4 (97/101 kW)

Von 1989 bis 1993 bot Alfa Romeo die letzte Inkarnation des klassischen Spider an - die Serie 250px-Alfa_Romeo_Spider_4th_series4. Der Spoiler auf der Heckklappe verschwand, die immer noch aus Plastik bestehende Alfa-Niere wurde in Wagenfarbe zusammen mit den Stoßfängern lackiert und in die Front integriert. Am Heck sollte ein durchgängiges Leuchtband für die Familienähnlichkeit zum 164 sorgen. Als 1993 das Modell endgültig eingestellt wurde, hatten 27 Jahre Bauzeit aus dem Spider den Alfa schlechthin gemacht. Der Nachfolger stand auf Fiat-Basis mit Vorderradantrieb schon in den Startlöchern.

Motoren

Die Motoren des Spider basierten über die gesamte Bauzeit auf demselben Aggregat, das mit Hubräumen von 1.300 cm³ bis 2.000 cm³ angeboten wurde - dem Nordmotor (seit Eröffnung der Alfasud-Produktionsstätte in Pomigliano d´Arco bei Neapel 1972, versieht man alle Produkte aus dem Stammwerk in Arese mit dem Namenszusatz "Nord"). Dieser Motor war bei seiner Einführung 1954 komplett aus Leichtmetall und mit zwei obenliegenden Nockenwellen gefertigt. Zusammen mit den beiden Doppelvergasern, die bis spät in die 80er Jahre die Gemischaufbereitung besorgten, ergab sich das markante und typische Motorengeräusch, das Alfa Romeos kennzeichnete. Später wurde der Motor im Zuge der strengeren Abgasbestimmungen zunächst in den USA mit einer Einspritzanlage versehen (Typ Spica, mechanisch), später mit einer elektronischen Einspritzung von Bosch. Im Spider der Serie 4 wurde sogar eine variable Nockenwellenverstellung eingebaut.

Die Situation heute

Viele Liebhaber pflegen ihren Spider bis heute und haben eine Menge Freude daran. Das Preisniveau für gut erhaltene Exemplare zog in den vergangenen Jahren langsam, aber stetig an, vor allem für die Rundheck-Version sowie für die Fastbacks. Für Sammler ist es oftmals nicht ganz einfach festzustellen, ob ein bestimmtes Ausstattungsdetail oder Bauteil zu genau dem Spider passt, in dem es verbaut ist. Alfa Romeo hat insbesondere in den Übergangsphasen zwischen zwei Modellpflegen oftmals schon Teile des neuen Modells in die auslaufende Reihe verbaut. Viele Alfa Romeo Spider sind mittlerweile dem Rost zum Opfer gefallen, insbesondere wenn sie auch im Winter bewegt wurden. Ansonsten ist die Technik bei richtiger Behandlung und Pflege langlebig und durch den sparsamen Einsatz von Elektronik einfach zu warten. Die wesentlichen Ersatzteile sind entweder noch als Originalteil, oder als Nachbau erhältlich.

Quelle : Wikipedia