Alfa-Wahnsinn_1000x90

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Als Ausgangspunkt diente nur der 16V-Rumpfmotor, von dem alle überflüssigen Aggregate entfernt wurden, Selbst die Einspritzanlage mußte wegen der Webervergaser weichen. Schwierigster Punkt war der Umbau der zwei Einspritzflansche. So mußten diese zersägt und mit zwei passenden Aluminiumplatten verschweißt werden (s. Abb. 1). Nach den erforderlichen Bohrarbeiten konnten dann zwei 40er Weber-Fallstromvergaser und Gestänge mit Luftfilterkasten (vom 105 PS Serienmotor) montiert werden. Bei Alfa Romeo-Fahrzeugen fällt die hohe Kompatibilität zwischen sämtlichen Fahrzeugteilen auf. So können an die unterschiedlichsten Boxermotoren sämtliche Kupplungen oder Getriebe von Fronttrieblern frei kombiniert werden. In diesem Fall wurde die 16V-Kupplung mit einem 1,51-105-PS-Getriebe an den Motor angeflanscht, Dieses Getriebe (in den ersten zwei Gängen extrem kurz untersetzt) verleiht dem Sprint extreme Spurtstärke. Als Einbaufahrzeug diente ein Sud Sprint Bj. 86, der bereits über das Alfa 33-Fahrwerk verfügt. Der Motor ließ sich problemlos einhängen, wobei aber der vordere Motorträger durch den 16V-Träger ersetzt werden mußte (er besitzt die Aussparungen für die unteren Steuerräder der Nockenwellen). Weiterhin wurde noch wegen des oberen Zahnriemenspanners der Kühlerlüfter leicht umgebaut und eine elektrische Benzinpumpe montiert, Dann ist der 16V-Serien-krümmer kurz hinter der Lambdasonde gekürzt und auf die bereits vorhandene Sebring-Auspuffanlage (gleicher Rohrdurchmesser) aufgesteckt worden.

Fahrbericht:

Bei ersten Fahrversuchen fiel sofort der um 0,2 I vergrößerte Hubraum auf. So zieht der Motor schon bei 2000 Umdrehungen pro Minute kräftig durch. Ein Zurückschalten, wie bei dem 1,5 I-Motor, ist hier meist nicht erforderlich, Außerdem ist durch den Umbau auf Vergaser das "aggressiv am Gas hängen" wieder voll ausgeprägt, Kleinste Gaspedaländerungen werden so mit sofortiger Leistungsentfaltung beantwortet. Bei den erforderlichen Beschleunigungsmessungen fiel auf, daß trotz der hohen Motorleistung kaum Antriebseinflüsse auf die Lenkung zu verzeichnen waren. So würde das Fahrwerk sicherlich auch stärkere Motoren verkraften. Ursache ist hier der I6V-Motorträger, bei dem die Aufnahmen für die vorderen Querlenker um ca. 10 cm tiefer sitzen, Wer also Probleme wie Antriebseinflüsse bei seinem Fronttriebler hat (trotz korrekter Achsgeometrie), kann mit dem Einbau des 16V-Motorträgers Abhilfe schaffen. Doch nun zu den Beschleunigungswerten: Den ersten Gang kann man bis 50 km/h in 3 Sekunden hochziehen. Der Meßspurt von 0 auf 100 km/h benötigt 8 Sekunden. Dabei ist dreimaliges Schalten erforderlich. Die Bereifungsgröße war 185/60/13 der Firma Continental. Die Meßwerte lassen sich mit besseren Reifen und rauhem Straßenbelag sicherlich noch um einiges verbessern. Besonders interessant ist der zweite Gang, So zieht der Moter von unten kräftig durch, Ab 5000 U/min setzt dann zusätzlich Schub ein, der sich dann immer weiter steigert, bis der modifizierte Drehzahlbegrenzer bei 8000 U/min den Alfisti etwas ruckhaft daran erinnert, doch endlich in den nächsten Gang zu schalten. Abschließend sei noch erwähnt, daß der Motor trotz des Umbaus von Anfang an die alfatypische Zuverlässigkeit besitzt,

Und was sagt der TÜV dazu?

Man ist leider auf das Wohlwollen eines TÜV-Prüfers angewiesen. Dies ist, vorausgesetzt, man hat einen willigen Prüfer gefunden, ein teures Unternehmen. Erforderlich sind die Tests der nachgerüsteten innenbelüfteten Bremsen, des Fahrverhaltens, der Abgaswerte mit Leistungsmessung und der Geräuschentwicklung.Weiterhin muß der Tacho erweitert und der Motor auf 132 PS gedrosselt werden. Sind alle Arbeiten erfolgreich durchgeführt, steht dem Eintrag in die Papiere nichts mehr im Wege. Der bessere Weg ist der Einsatz des unveränderten 16V-Motor, das gibt es aber demnächst hier .