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IMG_8271Kaufberatun 145/146

Karosserie & Korrosion

Weder der Alfa 145 noch der Alfa 146 fallen durch eine Neigung zu rosten auf. Die Rostvorsorge beider Modelle kann auch nach mittlerweile 10 Jahren überzeugen. Bei einigenAlfa_145_Quadrifoglio1 wenigen Fahrzeugen wird jedoch Kantenrost beobachtet. Wer hier frühzeitig eingreift und die ersten Spuren der Korrosion beseitigt und anschließend neu versiegelt wird auch in der nächsten Zukunft mit dem Rost kaum Probleme haben. Deutlich korrosionsanfälliger ist dagegen die Auspuffanlage, sie fällt sehr häufig als schadhaft auf. Gerade bei den Boxern ist Ersatz unverschämt teuer, bei den Reihenmotoren noch immer sehr teuer, wenn man zum Alfa Originalteil greift, welches im Ruf steht qualitativ ebenfalls nur mittelmäßig zu sein. Als erstes sind in der Regel die Falzen und Anschlussnähte der Töpfe betroffen. Weiter Mängel der Karosserie sind oftmals schlecht eingepasste Dichtungen der Fenster. Dies führt zu teilweise massiven Wassereinbrüchen in den vorderen Fussraum, jedoch in jedem Fall zu starken Wind- und Heulgeräuschen bei höheren Geschwindigkeiten. Ab 1997 wurde hier ab Werk nachgebessert, die Probleme treten dann wesentlich seltener auf. Üblich für den Alfa 145/146 sind dagegen eher laxe Spaltmaße. Differenzen von 5-6 mm sind eher die Regel, als die Ausnahme. Fahrzeuge mit sehr perfekten Spaltmaßen sollten daher sehr genau auf Unfallschäden hin untersucht werden. Bei Fahrzeugen die überwiegend Kurzstrecke bewegt werden, tritt Korrosion an den Bremsscheiben und den Bremszangen auf.

Fahrwerk & Bremsen

Das Fahrwerk des Alfa 145/146 gilt als sehr sicher und stabil. Auch ungeübte Fahrer können mit dem Alfa 145/146 sportlich unterwegs sein, ohne das sie direkt Angst haben müssen. Im Grenzbereich verhält sich der Alfa 145/146 sehr berechenbar und untersteuernd. In Verbindung mit der sehr direkten Lenkung ergibt sich ein sehr gutes und beinahe narrensicheres Handling. Am Fahrwerk treten öfters Mängel an der Radaufhängung und den Gelenken auf. Beides ist für den Laien schwer zu erkennen und zu bewerten. Idealerweise führt man wegen dieser sicherheitsrelevanten Punkte einen Ankauftest bei der Dekra oder dem TÜV durch. Die Bremsen neigen, wie schon gesagt, besonders bei starkem Kurzstreckenbetrieb zur Korrosion der Scheiben und Bremszangen. Zudem werden die Bremsen der Boxermodelle oft als unterdimensioniert bezeichnet. Alle Alfa 145/146 neigen dazu, die Bremsscheiben wellig zu fahren. Zudem wird vom TÜV häufiger moniert, das Bremsschläuche feucht sind oder gar lecken. Ein Aufleuchten der ABS Leuchte, kann unter Umständen auf Kontaktprobleme zurückzuführen sein. Hierzu sollte man den Stecker überprüfen, der sich unter der hinteren Sitzbank befindet.

Interieur

Das Interieur des Alfa 145/146 wirkt auch heute noch modern und schick. Die verwendeten Materialien wirken nicht zu billig und sind auch heute noch bei gut gepflegten Fahrzeugen in gutem Zustand. Einzig helle Innenausstattungen neigen zu Verschmutzungen. Bei Fahrzeugen aus den ersten 2 1/2 Baujahren treten Knistergeräusche im Armaturenbrett/-Träger auf. Dies ist normal und ab Werk später beseitigt worden. Das Gestühl des Alfa 145/146 gilt als robust, gut und langstreckentauglich. Durchgesessene Sitze kommen auch nach 150.000 km vergleichsweise selten vor.

Motoren & Antrieb

A. Boxermotoren

Die Boxermotoren im Alfa 145/146 stellen die letzte Ausbaustufe der Boxermotor-Tradition bei Alfa Romeo da8boxermotorr, die mit dem Alfa Sud 1972 gestartet wurde. Eine entsprechend richtige Behandlung honorieren diese Motoren mit einer langen Lebensdauer. Besonders abträglich für hohe km-Leistungen ist kaltes Hochdrehen der Motoren. Motoren die häufig falsch behandelt werden, erreichen selten die 100.000 km Marke. Durch die vergleichsweise hohe Literleistung der Triebwerke liegen Leistung und Drehmoment ziemlich hoch an. Von einem harmonischen Drehmomentverlauf zu sprechen wäre ein Witz. Daraus resultiert, dass die Boxermotoren einen vergleichsweise schlechten Durchzug aus dem Drehzahlkeller haben. Damit verbunden ist auch oft eine ruckelnde Gasannahme bei starken Lastwechseln zu beobachten. Sportliche Fahrweise wird daher oftmals mit unzeitgemäßem Verbrauch quittiert. Auf der Habenseite steht jedoch zweifelsohne der göttliche Motorsound, den nur ein Boxermotor abliefert. Die mit den Boxern verwendeten Getriebe gelten als schlecht schaltbar, hackelig und es ist nicht sonderlich weit um die Haltbarkeit der Getriebesynchronisation bestellt.

Schwächen:

Bei den Boxern gilt die Dichtung des Ansaugkrümmers als Anfällig. Ob sie in Ordnung ist und der Wagen keine Falschluft zieht, kann man testen, indem man bei laufendem KALTEN Motor von oben auf die Ansaugspinne drückt. Der Motorlauf darf sich dabei NICHT merklich verändern. Auch zu kontrollieren ist auf Brüche/Risse in den Abgaskrümmern. Der Motor läuft leicht metallisch, es sollte aber kein Rasseln, kein Klackern oder ähnliches zu hören sein. Das Getriebe hakt ein wenig, leichte Kratzgeräusche sind als normal zu betrachten. Ebenfalls zu achten ist auf Ölverlust an den Kopfdichtungen, der Ölwannendichtung und der Abdichtung zum Getriebe. Dies stellt jedoch mehr einen Tribut an das mittlerweile vorhandene Alter dar, denn eine gravierende Schwäche. Ein Krachen oder Knallen, oder Jaulgeräusche deuten auf Schäden im Getriebe hin. Vor Antritt der Probefahrt in jedem Fall überprüfen, ob der Motor WARM gefahren wurde. Bei der Probefahrt empfiehlt es sich, den Besitzer zuerst fahren zu lassen. Jagt er den Motor kalt sehr hoch, sollte man vom Kauf absehen. In jedem Fall sollte bekannt sein, wann die letzten Wartungen durchgeführt wurden, und welche anstehen.

B. TS-Motoren

Die TS-Motoren sind sehr moderne Motoren. Auch sie liAlfa145cefern eine hohe Literleistung. Durch die Verwendung so genannter variabler Nockenwellen ist der Durchzug jedoch erstaunlich gut, da der Drehmomentverlauf durch verstellen der Nockenwellen harmonisiert wird und neben hoher Leistung auch ein gutes früh anliegendes Drehmoment geliefert wird. In der Folge sieht man einen besseren Durchzug aus dem Drehzahlkeller, und damit verbunden ein zeitgemäßer und klassenüblicher Verbrauch. Gleichzeitig mit den TS-Motoren wurden auch neue Getriebe verbaut, diese gelten als haltbar und sportlich.

Schwächen:

Die Motoren gelten, etwas Verstand seitens des Fahrers vorausgesetzt, als haltbar und langlebig. Gefährlich wird in jedem Fall eine schlampige Wartung, insbesondere der Steuerriemen gilt hier als Motorenkiller. Eine weitere zentrale Schwäche der TS-Motoren ist der für das verstellen der Nockenwelle verantwortliche "Phasensteller". Ein Schaden/Fehler an diesem Bauteil äußert sich durch mangelnde Leistung und einen "dieselartigen" Leerlauf. Der 2.0 TS mit 155 PS weißt auffällig viele Motorschäden auf. Meistens mit dem Schadensbild, das eines der Pleul gebrochen ist. Im Zweifel ist also der 2.0 TS mit 150 PS vorzuziehen, bei dem eine solche Schadenshäufigkeit nicht vorkommt.

C. Dieselmotoren

Der 2.0 TD ist ein alter Dieselmotor. Sein Durchzug ist miserabel, der Verbrauch hoch und die Geräuschbelästigung groß. Hinzu kommt ein Getriebe, das durch das fraglos vorhandene Drehmoment sehr schnell zerlegt wird. Vom 2.0TD kann man im Vergleich zu seinem Nachfolger generell nur abraten. Der Nachfolger, der 1.9 JTD gilt als hervorragender Motor. Seine Laufkultur ist sehr gut und der Verbrauch gering. Zusätzlich liefert er standesgemäße Fahrwerte. Der 1.9 JTD profitiert von allen Verbesserungen die der Alfa 145/146 im Laufe der Jahre bekommen hat und muss demzufolge als der Geheimtipp der Baureihe einzustufen sein. Leider sind gerade die 1.9 JTD sehr selten.

Schwächen:

Der 2.0 TD neigt zu Kopfdichtungsschäden, insbesondere wenn er mit "Gasfuß" gefahren wird. Auch Turboschäden sind verbürgt. Außerdem sind das Getriebe und die Kupplung unterdimensioniert. In Kombination mit der Undichtigkeitsneigung des Motors kein allzu guter Kauf. Auch hier gilt, eine bekannte Wartungshistorie ist viel Geld wert. Der 1.9 JTD stellt die erste Generation der Alfa Romeo Common Rail Dieselmotoren dar. Er ist modern und sparsam. Zu seinen Schwächen gehört der Luftmassenmesser. Ein Fehler des LMM äußert sich in erhöhtem Spritverbrauch und mangelhafter Leistung. Dieser Schaden sollte schnellstmöglich behoben werden, denn durch einen defekten LMM drohen Motor- und Turboschäden. Außerdem konnte beobachtet werden, das die erste Generation JTD Motoren öfters Probleme mit der Kopfdichtung hat. Ab Baujahr 2000 sollen diese Probleme jedoch behoben sein.